Holzproduktion im Kurzumtrieb auf landwirtschaftlichen Flächen

Der Anbau von Pappeln und Weiden, als besonders schnellwachsende Baumarten, auf landwirtschaftlichen Flächen ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Bereitstellung großer Holzmengen innerhalb weniger Jahre. Sortenwahl, Pflanzlayout sowie Erntezyklen der Energieholzplantagen richten sich zumeist nach der vorgesehenen Holzverwendung und den Flächeneigenschaften.

Die folgenden Anbauempfehlungen für Kurzumtriebsplantagen sowie Energieholzplantagen mit mittlerer bis langer Umtriebszeit (Ernteintervallen) sollen Sie bei der Planung Ihrer Energieholzproduktion unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Lignovis Webseite

Anbau von Kurzumtriebsplantagen

Innenansicht Lignovis Energieholzplantage Sachsen

Beim Energieholzanbau im kurzen Umtrieb werden Pappelstecklinge oder Weidenstecklinge mit hohen Pflanzdichten (i.d.R. rund 10.000 Stück pro ha) gepflanzt und alle 3 bis 5 Jahre mit modifizierten Feldhäckslern oder Anbauhackern im Winterhalbjahr geerntet. Da aus dem vorhandenen Wurzelsystem im folgenden Frühjahr ein sehr vitaler Wiederaustrieb erfolgt, steigen die Erträge bei der 2. Ernte nach weiteren 3 Jahren deutlich an.

Beim Anbau ist auf eine tiefe Bodenlockerung und eine homogene Pflanzbettvorbereitung zu achten. Oberstes Gebot für die erfolgreiche Anlage einer Kurzumtriebsplantage ist es, die Fläche in den ersten Monaten von jeglicher Unkrautkonkurrenz frei zu halten. Bei sehr guter Pflege sind Wuchshöhen von über 3 Meter in den ersten 6 Monaten möglich. Bei starker Verunkrautung erreichen die Bäume jedoch oftmals nur 50 - 100 cm und wachsen auch in den Folgejahren meist langsamer im Vergleich zu Flächen, die im ersten Jahr gut gepflegt wurden.

In Kurzumtriebsplantagen können in kurzer Zeit große Holzmengen erzeugt werden. Aufgrund des hohen Mechanisierungsgrades bei der Ernte bieten sich für diese Anbauform insbesondere größere und homogene Flächen an.

In der Regel werden Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen, die mit Feldhäckslern geerntet werden, entweder erntefrisch in größeren Heiz(kraft)werken verbrannt oder technisch getrocknet, um Lagerstabilität und eine hohe Hackschnitzelqualität mit geringem Wassergehalt für kleinere Hackschnitzelheizungen zu erreichen.

Eine detaillierte Anbauempfehlung für Anpflanzung und Pflege von Kurzumtriebsplantagen finden Sie hier zum Download.

Pappelplantagen im mittleren und langen Umtrieb als "Energiewald"

Pappelplantage im Langumtrieb

Für die Anpflanzung eines landwirtschaftlichen Energiewaldes mit längerem Umtrieb sind Pappeln besonders gut geeignet. Für diese Bewirtschaftungsformen mit einer Wuchsdauer von 6 bis 20 Jahren zwischen den Ernten empfehlen wir folgende Pflanzdichte:

Mittlerer Umtrieb: 2.000 bis 4.000 Bäume/ha (Ernte alle 6 bis 8 Jahre) 

Langer Umtrieb: 1.000 bis 2.000 Bäume/ha (Ernte nach 9 bis 20 Jahre, ggf. mit Durchforstung)

Für die Pflanzung von Pappelplantagen mit mittlerer Umtriebszeit sollten Pflanzruten oder Stecklinge mit 30 cm verwendet werden. Für längere Umtriebszeiten sollten immer Pappelruten verwendet werden. In jedem Fall ist eine gute Bodenvorbereitung und tiefe Pflanzung erforderlich. 

Gerade wenn auf zuvor brachliegenden Flächen ein Energiewald gepflanzt werden soll, zahlt sich die größere Widerstandskraft und die deutlich einfachere manuelle Pflege bei der Verwendung von Pflanzruten aus. Pappelruten können so gepflanzt werden, dass die Triebe bereits einen Vorsprung vor dem Unkraut haben und sich daher schneller sowie besser entwickeln können. Steckhölzer müssen hingegen etwa ebenerdig gepflanzt werden.

Pappeln im mittleren und langen Umtrieb erreichen Stammdicken, die über der Kapazität von Feldhäckslern liegen und daher mit Forsttechnik oder motormanuell geerntet werden müssen. Eine Lufttrocknung der Stämme am Feldrand kann mit diesen Ernteverfahren ohne wesentliche Qualitäts- und Trockenmasseverluste kombiniert werden. Zudem müssen keine Vorgewende zum Wenden der Feldhäcksler freigehalten werden.

Der mittlere und lange Umtrieb eignet sich daher insbesondere für Energieholzverbraucher, die trockene Hackschnitzel benötigen. Auch die Produktion von Scheitholz oder sogenanntem Industrieholz für die Holzwerkstoffindustrie bzw. Sägeholz ist bei längeren Umtriebszeiten möglich.

Durch die längeren Wachstumsperioden und damit verbundenen hohen Zuwachsmengen ist die Anlage eines Energiewalds im längerem Umtrieb insbesondere für kleinere Flächen oder Standorte mit schlechter Befahrbarkeit im Winterhalbjahr interessant. Auch Pappelplantagen, die im mittleren Umtrieb bewirtschaftet werden, treiben nach der Ernte aus dem Wurzelstumpf wieder aus. Ggf. ist eine Vereinzelung der Triebe nach dem Wiederaustrieb sinnvoll, wenn auch nach dem 2. Umtrieb einzelne Stämme geerntet werden sollen. In diesem Falle sollte auch in der ersten Wuchsperiode eine Vereinzelung stattfinden, sollten sich mehrere Haupttriebe bilden.

Hühnerwald Website

Der Anbau von Agrarholz im Geflügelauslauf bietet viele Vorteile für Tier, Umwelt & Betrieb. Informieren Sie sich über die Etablierung und Bewirtschaftung von Pappeln in der Freiland- und Biohaltung von Lehennnen, Masthähnchen und anderem Geflügel auf:

www.hühner-wald.de

Pappeln in der Freilandhaltung

KUP Anbauempfehlung:

Kurzer oder langer Umtrieb?

Anbauempfehlung mittlerer & langer Umtrieb

Hühnerwald Broschüre